Historisches

Historisches


Kleine Einführung in die Geschichte des Gardasees

Frühgeschichte bis Antike
Die ersten Zeugnisse einer Besiedlung des Gardaseegebietes gehen auf die Zeit von 2.000 v.Chr. zurück – die Bronzezeit. Pfahlbauten bei Malcesine und Pai und frühgeschichtliche Felszeichnungen sind heute noch am Monte Baldo und den Nebentälern des Gardasees um den Ledrosee und den Tennosee zu bewundern. Ligurier, Veneter, Etrusker und Gallier besiedeln in Folge den See bis zur Eroberung durch die Römer um das Jahr 200 v.Chr.

Römer
Mit der Eroberung durch die Römer wird der Gardasee Teil der römischen Provinz Gallia Cisalpina. Bis zum Fall des Römischen Reiches um 500 n.Chr. werden vor allem am südlichen Seeufer zahlreiche Villen und Thermalbäder errichtet. Der heutige Gardasee erhält von den Römern den Namen Lacus Benacus.

Langobarden, Karl der Große und die Herrschaft der Scaliger
Mit dem Fall des Römischen Reiches übernehmen erst die Langobarden die Vorherrschaft in der Gegend, dann Frankenkönig Karl der Große, der seinen Sohn zum König Italiens erklärt. Verona wird zu einer bedeutenden Stadt in einer unruhigen Zeit, in der die Familie der Scaliger ihre Herrschaft über den See ausübt. Zahlreiche Burgen entlang der Küste, die noch heute ihre Faszination auf die Besucher ausüben, stammen aus der Zeit der Scaliger. Die Herrschaft der Skaliger endet mit dem Machtkampf zwischen Mailand und Venedig, aus dem schließlich Venedig siegreich hervorgehen wird.
Republik Venedig
Nach einer spektakulären Seeschlacht auf dem Gardasee zwischen Mailand und den Truppen der Republik Venedig fällt mit Ausnahme der Nordspitze das gesamte Gardaseegebiet an die Venezianer. Um das Jahr 1400 bricht damit für den Gardasee eine Zeit des Wohlstands an. Die Verbindung zu der mächtigen Städterepublik beflügelt den Handel von Verona ausgehend rund um den See. Die glückliche Verbindung hinterlässt zahlreiche architektonische Zeugnisse, die heute noch den Charakter vieler Seeorte ausmachen.

Napoleon
Mit der Ankunft Napoleons im Jahr 1796 wird in der Region ein neues Kapitel aufgeschlagen. Napoleon erobert die Lombardei und Venedig, Verona und der Gardasee werden zur Kriegsbeute und zum Zankapfel zwischen Frankreich und Österreich. Verona und das Gardaseeostufer fallen letztendlich an Österreich und kehren erst 1866 mit der Neugründung des Königreichs nach Italien zurück. Die Nordspitze des Sees verbleibt weiterhin in der K&K-Monarchie. Napoleonisches Museum

Italienische Unabhängigkeit und Rotes Kreuz
Am Südlichen Gardasee kommt es im Jahr 1859 zur entscheidenden Schlacht für die italienische Unabhängigkeit. Bei Solferino und San Martino steht die Österreichische Armee einer Allianz von Italienern und Franzosen gegenüber. Über 40.000 Mann bleiben auf dem Schlachtfeld zurück und werden notdürftig ohne Rücksicht auf Herkunft und Nationalität von der Zivilbevölkerung gepflegt. Dieser Moment der spontanen Hilfsbereitschaft ist die Geburtsstunde des Internationalen Roten Kreuzes.

1. Weltkrieg
Der 1. Weltkrieg wird als erbitterter Stellungskrieg in den Bergen rund um das nördliche Gardaseeufer geführt. Zu Kriegsende muss sich Österreich komplett vom Gardasee zurückziehen und die Gebiete an Italien abtreten.

Salò und Mussolini
Noch einmal wird der Gardasee Schauplatz der Geschichte, als der italienische Diktator und Hitler-Verbündete Benito Mussolini auf dem Rückzug vor den Alliierten Truppen in Salò die „Faschistische Sozialrepublik“  ausruft. Die international niemals anerkannte „Marionettenrepublik“ verschwindet allerdings mit der Niederlage Mussolinis und Hitlerdeutschlands keine zwei Jahre nach ihrer Ausrufung.

Gardasee heute
Der Gardasee hat sich nach Ende des 2. Weltkriegs schnell zu einer der beliebtesten Tourismusregionen Europas entwickelt, was der Gegend einen gewissen Wohlstand beschert hat. Auch heute noch sind die verschiedenen Kulturen spürbar, die das Ufer des Sees säumen. Mit Brescia, Verona und Trento teilen sich heute drei sehr unterschiedliche Provinzen den See auf friedliche Art und Weise.

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Bildnachweis: Thilo Weimar - gardasee.de

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